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Die mächtige vierte Gewalt – Schwachpunkte im deutschen Mediensystem

Der Bericht über Aktuelle Probleme und Bedrohungen der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen beschäftigt sich mit vier Kernthemen in einer Nahaufnahme von Deutschland:

1. „Lügenpresse“: Anfeindungen und Gewalt gegen Journalisten
2. Im Visier von Justiz und Nachrichtendiensten: Journalisten und ihre Informanten
3. Viele Daten sammeln, wenige herausgeben: der rechtliche Rahmen
4. Medien in der Krise: Weniger Vielfalt, mehr versteckte Werbung

>> hier das pdf des Berichts.

Um zu verstehen, welche Herausforderungen die journalistische Arbeit mit sich bringt, muss man zunächst das Mediensystem verstehen. Grundlage dieses Systems ist Art. 5 Abs. 1 GG: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“

Freie Medien sind die Säulen der Demokratie. Das lässt sich so leicht sagen. In Deutschland – so glauben auch die mit dem kritischen Blick – ist die Pressefreiheit ziemlich hoch. Doch auf der weltweiten Rangliste der Pressefreiheit ist Deutschland vom 12. Platz im Jahr 2015 auf Platz 16 gerutscht. Bereits seit Jahren bewegt sich Deutschland in diesem Segment. Ein essenzieller Faktor, der unfreie Medienarbeit begünstigt sind schwammigen Zusammenhänge von politischen Einstellungen und Interessen Einzelner in journalistischen Einflusskreisen wie Räte und Vorstände. Das schafft in der deutschen Medienlandschaft ungute Voraussetzung für freie Berichterstattung ohne politischen Einfluss. Denn letztendlich ist die Funktion der Medien in Deutschland als vierte Gewalt klar: Als Gegenpol zur Politik, der Gesellschaft vielseitige Möglichkeiten zur Meinungsbidlung zu schaffen.

Ein kritischer Punkt im journalistischen Alltag ist der „Quellenschutz“. Dient dieser wichtige Schutzmechanismus der Quelle oder wird er von Journalisten missbraucht? Diese zentrale Frage macht den Unterschied zwischen fundiertem Journalismus und fatalen Falschmeldungen. Unter Journalisten gibt es eine goldene Regel, die besagt, dass Informationen immer durch zwei voneinander unabhängige Quellen bestätigt werden sollen. Durch den Quellenschutz gibt es allerdings für niemanden außer dem Autor selbst eine Garantie dafür.

Ob als „Lügenpresse“ betitelt oder sogar gewalttätig angegriffen – die deutschen Medien haben in den letzten zwei Jahren starke Einbußen in ihrem Stand erlebt. Liegt das an der Brisanz der Themen, mit denen nicht sensibel genug umgegangen wird? Gibt es zu viele politische Einflüsse, die die Medienkonsumenten stark wahrnehmen können? Oder sind es vielleicht auch rechtliche Hürden, die letztendlich freien Journalismus erschweren?

Bildquelle: www.reporter-ohne-grenzen.de / Weltkarte zur Pressefreiheit

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