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Fehlendes Know-How in Sachen Kommunikation betrifft viele Kirchen und Organisationen. Aber es geht dabei nicht nur um die Materie an sich, es fängt schon damit an, dass oft das Bewusstsein für fehlendes Know-How fehlt. Ein Kreislauf, der unbedingt unterbrochen werden sollte. Mit einigen Fragen zur Selbstreflexion (siehe unten) kann man beginnen, an ein paar Stellschrauben zu drehen, die einiges verändern.

Klar, als nicht-wirtschaftlich orientiertes Unternehmen setzt man den Fokus auf seine Kernkompetenzen, seine Kernanliegen – das Herzstueck. Und ist froh, wenn der Laden läuft. Ohne effektive Kommunikation nach innen und außen wird man aber keine starke Bewegung innerhalb und außerhalb erleben. Die Erkenntnis, dass man mit seinem eigenen Know-How in Sachen Kommunikation nicht ausreicht, ist der erste Schritt hin zu einem wichtigen Entwicklungsprozess: Ziel ist es, das Herzstueck von innen nach außen zu kehren – sodass alle es sehen können. Und angesteckt und bewegt werden. Das klingt alles vielleicht total großartig und einschüchternd, bedeuetet aber nichts anderes, als einen „Übersetzungsmechanismus“ für das eigene Anliegen an die eigenen Mitarbeiter und die Zielgruppe einzurichten. Und das geht Schritt für Schritt.

Verkehrtherum

Die größte Herausforderung für Kommunikationsprofis – Designer, Texter, Manager – mit gemeinnützigen Organisationen ist nicht das kleine Budget oder die fehlende Priorisierung. Die größte Herausforderung ist die Haltung der Leiter: Kirchenleiter, Pastoren, Bereichsleiter, Organisations-Initiatoren. Denn wer sich nicht über sein eigenes begrenztes Know-How klar ist, nimmt auch nicht das volle Potenzial der Profis wahr und an. Im Gespräch mit KollegInnen aus der Branche kommt immer wieder raus, dass Leiter aus der Herzstueck Branche – vielleicht weil sie lange auf sich alleine gestellt waren – sich mehr auf ihr eigenes Urteil verlassen als auf das der Profis. Ihre persönlichen Vorstellungen und Wünsche nehmen Ihnen die Offenheit, die vom Profi gezeigten Möglichkeiten zu sehen. Sie sind es ja, die das Herzstueck ins Leben gerufen und zu ihrer Sache gemacht haben – nur schwer kann man ihnen da rein reden. Vielleicht genau deshalb, weil es nicht um Geld und wirtschaftliches Wachstum geht, sondern um eine persönliche Sache, halten sie sich selbst für den Profi.

„Schuster, bleib bei deinen Leisten“

Das könnte man auch für die Herzstueck Berufsgruppen übersetzen: „Künstler, bleib bei deinen Bildern“, „Pastor, bleib bei deinen Schafen“ oder „Sozialarbeiter, bleib bei deinen Klienten“. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit baut darauf, dass sich beide Seiten in ihrer unterschiedlichen Kompetenz vertrauen. Im Idealfall glaubt man an das Projekt seines Auftraggebers und weiß, dass dieser einem vertraut, das Beste für das Herzstueck Anliegen rauszuholen.

Das gemeinsame Next-Level

Das bedeutet für den Auftraggeber, den Profi ins eigene Blatt schauen zu lassen. Und umgekehrt.
Das bedeutet auch, auf dem Wasser zu gehen, wenn unkonventionelle Ideen nötig sind, Leben einzuhauchen.
Es bedeutet, nicht mit den eigenen Vorstellungen dem Erfolg des eigenen Unternehmens im Weg zu stehen.
Es bedeutet also in erster Linie Demut – seinen Platz kennen und den Profi machen lassen.

So eine Zusammenarbeit hat folgende Nebeneffekte für Herzstueck-Leiter: mehr Headspace für das Eigentliche, Zuversicht, Motivation, mehr innere Ruhe, Fokus auf Inhalte statt der Form, neue Ideen für die Zukunft und und und…

Zur Selbstreflexion:
– Haben wir ein Leck im Know-How über Kommunikation? (Wenn es keinen Profi gibt, der mitmischt, ist die Antwort JA.)
– Welche konkreten Kompetenzen in Sachen Kommunikation fehlen uns? (Social Media, technisches Know-How…)

– Wer darf unsere Kommunikationsstrategie hinterfragen und bewerten?
– Welches Know-How schlummert in Menschen unserer Organisation, die wir übersehen? (Ausbildungs-Check)
– Ist es Zeit, eigenes Know-How zu entwickeln? Wenn JA, wer von uns sollte an Bord sein?

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